Israelische Soldaten überqueren für kleine und begrenzte Einsätze die Grenze zum Libanon. Die Zeichen mehren sich, dass es nicht dabei bleibt.
Israels Streitkräfte haben am Montag Bereiche im Norden des Landes zur militärischen Sperrzone erklärt und sind bei ersten kleineren Einsätzen auf libanesisches Staatsgebiet vorgedrungen. Ob Israel damit die Weichen für eine mögliche Bodenoffensive gegen die Hisbollah stellte, war zunächst unklar.
Der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, sagte, Israel habe die USA über begrenzte Einsätze gegen Positionen der Hisbollah nahe der Grenze informiert. Berichte über direkte Schusswechsel zwischen Hisbollah-Kämpfern und israelischen Soldaten lagen zunächst nicht vor. Es wären die ersten seit dem Krieg im Jahr 2006.
Libanons Armee zieht aus dem Grenzgebiet zu Israel ab
Israel und die Hisbollah feuern bereits seit Beginn des Gaza-Krieges vor fast einem Jahr mit Raketen oder Artillerie auf die andere Seite der Grenze. Eine israelische Bodenoffensive wäre aber eine weitere Eskalationsstufe in dem Konflikt, der sich in den vergangenen Tagen dramatisch zugespitzt hatte. Israel tötete bei Luftangriffen unter anderem Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah.Bundeswehr fliegt Personal aus Beirut aus_1637
Angesichts der möglichen israelischen Bodenoffensive hat die libanesische Armee laut Militärkreisen Soldaten von der Grenze zurückgezogen. Konkrete Zahlen oder von welchen Orten die Soldaten abgezogen seien, wurden nicht genannt.
Weitere Luftangriffe auf Beiruts Vorort
Derweil hat die israelische Luftwaffe am Montag erneut Ziele in einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut bombardiert. Am Abend waren mindestens sieben schwere Explosionen zu vernehmen. Schwarze Rauchwolken stiegen über dem Gebiet in der Nähe des internationalen Flughafens auf.PAID Interview Hisbollah Matthew Levitt 09.03
Auch im Süden und Osten des Landes setzte das israelische Militär die Angriffe fort, das nach eigenen Angaben Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon bombardiert. Das libanesische Gesundheitsministerium erklärte am späten Montagabend, dass dabei innerhalb von 24 Stunden nahezu 100 Menschen getötet und mehr als 170 weitere verletzt worden seien. Das Ministerium unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und Milizen der Hisbollah.
Westliche Verbündete über Libanon-Einsatz informiert
Ein westlicher Diplomat in Kairo, dessen Land direkt an den Deeskalationsbemühungen beteiligt ist, sagte, eine israelische Bodenoffensive im Libanon stehe unmittelbar bevor. Israel habe die USA und andere westliche Verbündete darüber informiert und betont, es handle sich um eine begrenzte Operation. Der interimistische Nachfolger von Hisbollah-Chef Nasrallah, Naim Kassim, sagte, seine Kämpfer seien für eine Bodenoffensive gewappnet und bereit, den Libanon zu verteidigen.LibanonHeftübernahme, 20.45
Die US-Verteidigungsministerium kündigten an, zusätzliche Luftstreitkräfte in den Nahen Osten zu schicken. Mehrere Tausend Soldaten sollten in der Region für Sicherheit sorgen – und wenn nötig, Israel verteidigen.
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Publish date : 2024-09-30 21:34:07
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