In Russland ist ein Mann nach mehr als zwei Monaten aus einem im Meer treibenden Schlauchboot gerettet worden. Eine Geschichte mit Happy End ist das jedoch nicht.
Als die Besatzung eines Fischerboots im Fernen Osten Russlands auf dem Radar etwas im Meer treiben sah, dachten die Männer zuerst, das sei Müll oder eine Boje. Doch dann bemerkten sie: Da trieb ein Schlauchboot auf den Wellen und in dem kleinen Boot waren drei Menschen. Zwei davon tot, der dritte am Leben, aber er war völlig entkräftet.
Medien auf der ganzen Welt berichten seit Dienstag von der Rettung eines Mannes, der 67 Tage im eiskalten Pazifik in einem Schlauchboot überlebte. Ein von der russischen Staatsanwaltschaft veröffentlichtes Video zeigt, wie der Mann am späten Montagabend dieser Woche von Fischern geborgen und dann an Land von Rettungskräften versorgt wird. Schauplatz der spektakulären Rettung ist das Ochotskische Meer ganz im Nordosten Russlands. Die See ist berüchtigt wegen ihrer niedrigen Temperaturen und der Stürme.
Bei dem Geretteten soll es sich um einen 46-jährigen Mann handeln, der Anfang August zusammen mit seinem 49-jährigen Bruder und seinem 15-jährigen Neffen raus auf See gefahren war, um Wale zu beobachten. Als das Trio am 9. August zur Insel Sachalin zurückfahren wollte, verschwand es, eine Suche mit Flugzeugen und einem Hubschrauber blieb zunächst erfolglos.
Walbeobachtung in Russland – das Schlauchboot verlor den Motor
Den Medienberichten zufolge hatte das Schlauchboot seinen Motor verloren. Die zwei Männer und der Teenager sollen nur einen kleinen Vorrat an Essen dabeigehabt haben und gut 20 Liter Wasser. Etwa 1000 Kilometer sei das Schlauchboot von seinem Ausgangspunkt weggetrieben, bevor es schließlich am 14. Oktober von dem Fischerboot in der Nähe der Halbinsel Kamtschatka aufgegriffen wurde.
Der Überlebende habe die Leichen seiner beiden Mitfahrer angebunden, damit sie nicht von Bord gespült werden konnten, hieß es. Er selbst sei bis auf 50 Kilo abgemagert – die Hälfte seines Körpergewichts.
Noch ist völlig unklar, wie der Mann die lange Zeit in dem treibenden Schlauchboot überhaupt überleben konnte. Er sei unterkühlt und dehydriert in ein Krankenhaus in Magadan gebracht worden, heißt es in den Berichten.
Allerdings hat die tödliche Irrfahrt für ihren einzigen Überlebenden ein Nachspiel: Den Presseberichten zufolge wird gegen den Mann ermittelt – wegen möglicher Verstöße gegen Sicherheitsvorschriften mit Todesfolge.
Quellen: ABC, ZDF, NBC News
PAID CRIME 38 SchiffbruchLesen Sie bei stern+: Ein Boot treibt einsam in der Ostsee, vom Skipper fehlt jede Spur. Es beginnt ein Wettlauf zwischen den Ermittlern und dem Mann, der weiß, wo der Verschollene ist.
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Author : Annette Berger
Publish date : 2024-10-16 06:46:00
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