Ein Autofahrer hält in zweiter Reihe, blockiert dadurch einen freien Parkplatz. Ein Messer kommt ins Spiel. Nun steht ein Mann wegen Totschlags vor Gericht.
Knapp sechs Monate nach einem tödlichen Streit um eine Parklücke in Berlin-Gesundbrunnen hat der Prozess gegen einen 30-Jährigen begonnen. Er soll einem 37 Jahre alten Mann, der mit seinem Kleintransporter einen freien Parkplatz blockiert habe, mit einem Messer in den Bauch gestochen haben. Die Anklage lautet auf Totschlag. Zu Prozessbeginn am Landgericht kündigte der Verteidiger an, dass sich sein Mandant zu einem späteren Zeitpunkt zu den Vorwürfen äußern werde.
Der 37-Jährige hatte laut Ermittlungen am frühen Abend des 11. Juli 2024 in der Böttgerstraße mit seinem Fahrzeug in zweiter Reihe vor einer Parklücke gehalten. Er habe den wenige Tage zuvor gekauften Kleintransporter einem Freund zeigen wollen. Der Angeklagte habe die Lücke entdeckt und einparken wollen. Ein Bruder des 30-Jährigen sei ebenfalls vor Ort gewesen und habe sich bereits in einer verbalen Auseinandersetzung um den Parkplatz befunden, heißt es in der Anklage.
Anklage: Messer aus der Hosentasche gezogen
Der 30-Jährige mit deutscher Staatsangehörigkeit sei aus seinem Fahrzeug ausgestiegen und habe sich in den Streit eingemischt. Nach kurzem Wortwechsel und einer “leichten gegenseitigen Rangelei” habe er dem Bekannten des 37-Jährigen einen Schlag in das Gesicht versetzt, so die Anklage. Dann habe er ein Messer aus seiner Hosentasche gezogen und den Kleintransporter-Fahrer in den Bauch gestochen. Der 37-Jährige starb später im Krankenhaus.
Der Angeklagte soll versucht haben, mit seinem Auto zu fliehen. Andere Autofahrer hätten ihm jedoch den Weg versperrt, so die Staatsanwaltschaft. Der vor Ort festgenommene 30-Jährige habe “apathisch gewirkt”, sagte ein Polizeibeamter als Zeuge im Prozess. Die mutmaßliche Tatwaffe sei in seinem Fahrzeug sichergestellt worden.
Partnerin des Opfers: “Jeder hat ihn geliebt”
Die Mutter des aus Kamerun stammenden Opfers, seine Schwester sowie sein vier Jahre alter Sohn sind im Verfahren als Nebenkläger beteiligt – der Junge wird durch seine Mutter vertreten. Die Lebensgefährtin des 37-Jährigen sagte als Zeugin, ihr Partner sei beliebt gewesen – “jeder hat ihn geliebt”. Wenn es Streit gab, habe er “einfach nichts gesagt und später gelächelt”.
Der inhaftierte Angeklagte soll bei der Polizei zu den Vorwürfen geschwiegen haben. Sein Verteidiger kündigte im Prozess eine Aussage voraussichtlich für den zweiten Verhandlungstag am 9. Januar an.
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Publish date : 2025-01-03 11:48:00
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