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Eingewanderte Arten: Sehen aus wie Füchse – auch diese Tiere sind neu bei uns


In Deutschland leben viele Tierarten, die ursprünglich aus anderen Regionen der Welt stammen. Jüngstes Beispiel ist der Goldschakal. Der sieht ein bisschen aus wie ein Fuchs.

Die unliebsame Waschbären-WG auf dem Dachboden oder die Schleimspur der Spanischen Wegschnecke im verwüsteten Salatbeet: Beide Phänomene haben eines gemeinsam. “Übeltäter” sind in beiden Fällen sogenannte invasive Arten. Das sind Tiere, die natürlicherweise nicht in Deutschland vorkommen, hier aber hervorragende Lebensbedingungen vorfinden – und nicht selten die heimischen Ökosysteme durcheinanderbringen.

Manche dieser “eingeschleppten” Tiere verdrängen heimische Arten – etwa, weil sie mit ihnen um Nahrung oder Lebensraum konkurrieren und dabei erfolgreicher sind. Oder ganz simpel: weil sie einheimische Tiere fressen. Andere fügen sich problemlos in das neue Ökosystem ein.

Goldschakal gilt als harmlos und ist geschützt

Derzeit macht eine Tierart Schlagzeilen, die Ähnlichkeit mit Wolf und Fuchs hat: Der Goldschakal stammt aus Südosteuropa und Asien und breitet sich nach Informationen des Freiburger Wildtierexperten Felix Böcker von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Baden-Württemberg in Deutschland aus. Erstmals 1997 nachgewiesen, haben die Tiere hierzulande nach offiziellen Informationen schon Nachwuchs gezeugt. Streng genommen gelten sie aber nicht als “invasiv”, denn sie sind gesetzlich geschützt, dürfen also nicht gejagt werden. Zudem sei unklar, ob sie überhaupt Schaden in der heimischen Fauna anrichten, so Forscher Böcker. Goldschakale jagen kleine und mittelgroße Säugetiere.

Weniger niedlich ist eine andere eingewanderte Art, die im vergangenen Jahr hierzulande für Aufsehen sorgte: Riesen-Zecken: Immer wieder werden vereinzelte Exemplare der Hyalomma-Zecke in Deutschlands nachgewiesen, großflächig verbreitet ist sie bei uns bisher jedoch nicht. Ganz im Gegensatz zur italienischen Provinz Triest, wo sich diese potenziellen Krankheitsüberträger bereits fest angesiedelt haben.

Invasive Arten können zum Problem für heimische Ökosysteme werden

Manche neu eingeschleppte Arten – beispielsweise Insekten – können giftig sein oder Ernten bedrohen und stellen damit ein gewaltiges Problem dar. Es gibt weltweit Programme, die den Umgang mit invasiven Arten regeln, beispielsweise auf Ebene der Europäischen Union und auch innerhalb Deutschlands.

Dass Tierarten aus ihren angestammten Gebieten abwandern, ist kein neues Phänomen. Wahrscheinlich ist es so alt wie die Evolution selbst, schon in der Steinzeit verbreiteten sich Tiere über ihre angestammten Heimatgebiete hinaus.STERN PAID 27_22 Was tun gegen Zecken 08.45

Mit Beginn der Frühen Neuzeit und nachdem Christoph Kolumbus 1492 das erste Mal zum amerikanischen Kontinent segelte, beschleunigte sich die Verbreitung invasiver Arten auf der ganzen Welt. Menschen nahmen auf ihren Wanderbewegungen in großem Stil Tiere mit – ob bewusst als Haus- und Nutztiere oder unbewusst als “blinde Passagiere” an Schiffen oder Autoreifen.

In Deutschland und Europa gibt es vermutlich Zehntausende Tiere, die man als invasive Arten bezeichnen könnte. Unsere Fotostrecke ist eine kleine Auswahl und zeigt ein paar der markantesten Beispiele.

Quellen: “Petbook”, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft in Baden-Württemberg,  MDR, Nabu, Liste invasiver Arten beim Nabu, Bayerischer Rundfunk, Bundesamt für Naturschutz, Deutscher Tierschutzbund, Avi Fauna – Vögel in Deutschland, Deutschlandfunk Nova, “Agrar heute”, NDR, Bundesministerium für Umwelt und Naturschutz, Geo.de, “BZ”, Umweltbundesamt, “Süddeutsche Zeitung”, Peta.de , “Jägermagazin”, “Welt.de”, Nabu zur Nosferatu-Spinne, “Tagesschau.de”, “Zecken-Radar”




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Author : Annette Berger

Publish date : 2025-01-06 08:19:00

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