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Nations League: Nagelsmann bleibt glücklich: Viele Lehren, viele Gewinner


Den Ärger über die italienische Aufholjagd schluckt Julian Nagelsmann herunter. Es ist ja gut gegangen. Also erklärt der Bundestrainer das 3:3 zu einem Lerneffekt. Im Sommer soll er sich auszahlen.

Nach diesem Fußball-Wahnsinn gegen Italien musste sich auch Julian Nagelsmann erst einmal sammeln. So viele Erkenntnisse hatte das 3:3 gegen Italien dem Bundestrainer eingebracht, dass er bei der Aufzählung durcheinander kam. Zwei, drei oder vielleicht noch mehr Lehren ließen sich aus dem wilden Ritt vom 3:0 zum 3:3 gegen die Squadra Azzurra ziehen. 

Der entscheidende Fakt bleibt: Die Fußball-Nationalmannschaft darf am 4. Juni (20.45 Uhr) in München gegen Portugal im Halbfinale der Nations League spielen. Vier Tage später will Joshua Kimmich in der Allianz Arena als Kapitän den Pokal in die Höhe stemmen – quasi als Einstimmung auf die WM zwölf Monate später in Amerika.

“Für uns ist es wichtig, dass wir spüren, dass wir gegen die Topteams in Europa mithalten und gewinnen können. Wir haben das Gefühl, dass wir solche Mannschaften dominieren und schlagen können. Das muss hängen bleiben, das muss in unseren Köpfen sein”, sagte Kimmich, der in beiden Partien gegen Italien der große Anführer der Fußball-Nationalmannschaft war. 

Nagelsmanns Erkenntnisse

Jedes Mäkeln an dem Auftritt seiner Mannschaft wollte sich Nagelsmann verbitten. Den Doppelpack gegen Italien müsse man in der Retrospektive schlicht als Erfolg bewerten – und zwar auch und gerade wegen der negativen Aspekte. 

“Man versucht, aus negativen Dingen etwas Positives herauszuziehen. Für unsere Entwicklung ist es besser, als wenn wir 4:0 gewonnen hätten. Ich glaube, dass es wertvoll ist, dass man Erkenntnisse daraus zieht”, sagte Nagelsmann zur verspielten Drei-Tore-Führung. Fakt bleibe: Die ersten 45 Minuten waren der beste Fußball der DFB-Elf unter seiner Leitung in 21 Spielen.

Es habe durch den wirren Spielverlauf für ihn nun sogar drei statt zwei Erkenntnisse gegeben. Erstens: Man könne nach einem Rückstand zurückschlagen, wie beim 2:1 im Hinspiel in Mailand. Zweitens: Man könne berauschenden Fußball spielen, wie in der ersten Hälfte des Rückspiels. Und drittens: “Dass das Spiel in der Halbzeit nicht vorbei ist”, auch wenn das schmerzhaft war. 

Nagelsmanns Sommer-Perspektive 

Jetzt also wieder mal Cristiano Ronaldo. Im Halbfinale erwarte die Nationalelf “ein dickes Brett” mit hervorragenden Einzelspielern, sagte Nagelsmann und sprach dabei gar nicht unbedingt von dem portugiesischen Superstar. 

Auf ein im Finale möglicherweise folgendes erneutes Duell mit Spanien, wie im EM-Viertelfinale vor gut acht Monaten in Stuttgart (1:2 n.V.), wollte der Bundestrainer noch gar nicht detailliert eingehen. 

“Revanche für die EM finde ich ein bisschen zu hoch gegriffen. Der EM-Titel ist höher anzusiedeln als die Nations League”, sagte der 37-Jährige. Letztlich stehe in dem Wettbewerb eben doch die Entwicklung Richtung WM 2026 im Vordergrund. 

“Wir freuen uns über einen Titelgewinn. Es geht aber nicht schlicht um die Trophäe. Es geht um die Entwicklung von einem Selbstverständnis, vom Vertrauen, auch ein Turnier gewinnen zu können, auch große Nationen zu schlagen. Aber ich glaube, dass wir auch heute eine große Fußball-Nation geschlagen haben. Das tut uns gut auf Sicht”, sagte Nagelsmann. 

Nagelsmanns Wochen-Gewinner

Viel wurde vor dem Italien-Doppelpack über die schlechte Personalsituation gesprochen. Nach den Partien hat Nagelsmann fast ein halbes Dutzend große Gewinner. Torwart Oliver Baumann hat seine Berufung zur Nummer 1 gerechtfertigt – trotz vier Gegentoren. Kimmich trat als echter Kapitän auf und war an allen fünf Toren beteiligt. Der Münchner brennt auf eine Titelchance. Sein Club-Kollege Leon Goretzka ist im Mittelfeld nicht nur zurück, sondern ein Fixpunkt. 

In der Abwehr hat sich Dortmunds Nico Schlotterbeck mit Robustheit und Konstanz in den Vordergrund gespielt. Und ganz vorne ist Tim Kleindienst ein neuer Torgarant mit nun vier Treffern in sechs Länderspielen. Personalsorgen gibt es nicht mehr. Und im Sommer kommen sogar noch Topspieler wie Kai Havertz und Florian Wirtz zurück.




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Publish date : 2025-03-24 04:05:00

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