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Südostasien: Zahl der Erdbebentoten steigt auf mehr als 1600 – die Bilder der Zerstörung


In Myanmar ist die Lage nach dem heftigen Erdbeben unübersichtlich, die Zahl der Opfer steigt. Auch im benachbarten Thailand ist das Ausmaß der Zerstörung groß.

Nach dem schweren Erdbeben in Südostasien ist die Zahl der bestätigten Toten in Myanmar nach Medienberichten auf 1.644 gestiegen. Wie die einheimische Nachrichtenseite “Myanmar Now” unter Berufung auf die Militärführung des Landes berichtete, wurden zudem mehr als 3.400 Menschen verletzt. Es würden 139 Personen vermisst. Das Rote Kreuz in Myanmar sprach von verheerenden Schäden. Es bestehe große Sorge, dass Dämme am Fluss Irrawaddy brechen könnten. Aus dem Ausland erreichten inzwischen erste Hilfsgüter das Land. 

Seit einem Militärputsch im Februar 2021 versinkt Myanmar ohnehin schon in Gewalt und Chaos, verschiedene Rebellengruppen kämpfen teils erfolgreich gegen die Armee. Aus dem Land dringen nur wenige Informationen nach außen. Die Militärjunta informiert über bestätigte Todesfälle.

Flughafen-Tower und Krankenhaus in Myanmar eingestürzt 

Das Beben vom Freitag brachte laut “Myanmar Now” unter anderem den Flugverkehrskontrollturm auf dem internationalen Flughafen der Hauptstadt Naypyitaw zum Einsturz. Dabei seien mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen, berichtete die Nachrichtenseite unter Berufung auf eigene Quellen. Der Flughafenbetrieb sei gesperrt worden, hieß es. Auf Satellitenbildern des Unternehmens Planet Labs PBC war der umgestürzte Tower zu erkennen. 

Im Bundesstaat Shan stürzte Berichten zufolge zudem ein Krankenhaus ein. Einzelheiten dazu waren zunächst nicht bekannt. 

Erdbeben der Stärke 7,7

Am Freitag hatte die Erde in Südostasien heftig gebebt und schwere Zerstörungen angerichtet. Das Deutsche Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam und die US-Erdbebenwarte (USGS) geben die Stärke mittlerweile mit 7,7 an. Zudem registrierten beide Institute ein paar Minuten später etwas südlich ein weiteres starkes Erbeben – GFZ und USGS meldeten hier eine Stärke von 6,5 beziehungsweise 6,7. Es gab zahlreiche weitere Nachbeben.

Das Epizentrum des stärksten Bebens lag in der Nähe von Mandalay, der mit 1,6 Millionen Einwohnern zweitgrößten Stadt Myanmars. Das Beben war auch in Thailand, China und Vietnam teils deutlich zu spüren.

US-Experten befürchten mehr als 10.000 Tote in der Region

Laut einer Schätzung der US-Erdbebenwarte könnte die Opferzahl jedoch in die Tausende gehen. Das Institut befürchtet, dass in Myanmar und den anderen betroffenen Regionen insgesamt mehr als 10.000 Menschen ums Leben gekommen sein könnten.

Die Europäische Kommission teilte am Freitagabend mit, den Copernicus-Satellitendienst zu aktivieren, um die Folgen des Erdbebens besser beurteilen zu können. Der britische König Charles III. zeigte sich entsetzt über die Zerstörungen in Myanmar. “Meine Frau und ich sind furchtbar geschockt und traurig über die Nachrichten von dem verheerenden Erdbeben”, hieß es in einer persönlichen Mitteilung des Königs im Kurznachrichtendienst X. 

Hilfe aus dem Ausland – auch aus Deutschland

Der Hilfsdienst Malteser International schickt aus Deutschland ein Nothilfeteam in die betroffenen Gebiete nach Myanmar. Zwei Koordinatoren sollen demnach am Samstagabend aufbrechen und die eigenen Einsatzkräfte unterstützen, die bereits vor Ort sind, wie die Organisation in Köln ankündigte.

Aus der chinesischen Provinz Yunnan wurden ebenfalls Verletzte und Schäden an Gebäuden gemeldet. Die Volksrepublik, einer der wenigen Verbündeten Myanmars, schickte nach Angaben staatlicher Medien ein kleines Team des Katastrophenschutzes mit Spezialgeräten über die Grenze nach Myanmar.

Das chinesische Außenamt sagte weitere Hilfe und umgerechnet etwa 12,7 Millionen Euro Unterstützungsgelder zu. Staats- und Parteichef Xi Jinping sprach Militär-Junta-Chef Min Aung Hlaing sein Mitgefühl aus.

Auch das Nachbarland Indien schickte erste Hilfsgüter. Ein Flugzeug der indischen Luftstreitkräfte sei mit einer 15 Tonnen schweren Ladung mit Hilfsmaterialien wie etwa Zelte, Decken, Generatoren und Arzneien in der Stadt Yangon gelandet, teilte das Außenministerium in Neu-Delhi. Begleitet wurde die Lieferung demnach von einer Gruppe von Such- und Rettungskräften sowie von einem medizinischen Team.

Bangen in Thailand geht weiter 

In Thailand stieg die Zahl der bislang offiziell bestätigten Todesopfer infolge des Bebens laut Medienberichten von drei auf zehn. Wie die Zeitung “Bangkok Post” unter Berufung auf den stellvertretenden Gouverneur der Hauptstadt, Tavida Kamolvej berichtete, fanden mindestens acht Menschen durch den Einsturz eines im Bau befindlichen Hochhauses im Bezirk Chatuchak den Tod. Es würden zudem 101 Menschen in der Millionenstadt noch vermisst, hieß es. 

Viele Menschen bangten um das Leben verschütteter Arbeiter. Das vorher nicht fertige Hochhaus war am Freitag durch das Beben in sich zusammengebrochen. Die Behörden sprachen davon, Lebenszeichen festgestellt zu haben, wie mehrere Medien berichteten. 

Derweil kehrte wieder etwas Alltag in die thailändische Hauptstadt zurück. Im öffentlichen Nahverkehr nahmen einige U-Bahnlinien wieder den Betrieb auf. Andere wurden noch weiter auf Schäden überprüft. Die Regierung will außerdem Gebäude großflächig auf Schäden kontrollieren lassen.

Oft verheerende Schäden

Bei schweren Erdbeben wie jetzt in Myanmar sind die Schäden meist verheerend. Oft sterben Tausende, durch die Zerstörungen verlieren ganze Bevölkerungen ihr Zuhause. Gerade Asien ist immer wieder betroffen. Afghanistan (Juni 2022), Indonesien (September 2028) und Nepal (Mai 2015) erlebten Katastrophen mit Tausenden Toten. Als besonders verheerend ist das Erdbeben vom März 2011 vor der japanischen Ostküste in Erinnerung, das fast 16.000 Menschenleben forderte und die Havarie des Atomkraftwerks in Fukushima verursachte. 

In Pakistan und Indien wurden nach einem Beben der Stärke 7,6 im Oktober 2005 an die 80.000 Todesopfer gezählt, 3,5 Millionen Menschen wurden obdachlos. Zuvor hatte Weihnachten 2004 ein starkes Seebeben vor der Insel Sumatra gewaltige Tsunamis ausgelöst, die Tod und Zerstörung an die Küsten des Indischen Ozeans brachten. Geschätzt 230.000 Menschen starben – darunter mehr als 500 Deutsche.




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Publish date : 2025-03-29 19:15:00

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